Freitag, 31. Juli 2020

Autobiografien zu den Künstlern meiner Musiksammlung


Tangerine Dream
Tangerine Dream gelten neben Kraftwerk als die wohl bedeutendsten Vertreter elektronischer Musik aus deutschen Landen. Sie kreierten den Begriff Kosmische Musik und den Stil der sog. Berliner Schule mit ausgedehnten, sich erst langsam entwickelnden Stücken, die auf verschiedenen rhythmischen Sequenzen aufbauen und sich ständig wiederholen. Der später auftauchende Begriff New Age mit seiner vielfach kitschigen Überfrachtung wird dem Sound von Tangerine Deam nicht annähernd gerecht.
Wie die Mensch-Maschinen, haben auch Tangerine Dream einmal ganz profan und analog mit richtigen Instrumenten angefangen. 1967 hebt der studierte Grafiker Edgar Froese die Band aus der Taufe. Neben ihm gehören noch Volker Hombach (Violine, Flöte und Gesang), Lanse Hapshash (Schlagzeug), Charlie Prince (Gesang) und Kurt Herkenberg (Bass) zum Line-Up der Gründungstage. Das erste Konzert der Formation findet in der Mensa der TU Berlin statt. Nach einigen weiteren Gastspielen auf Studentenpartys und Kunst-Events löst sich die Gruppe jedoch 1969 wieder auf.
Zusammen mit Konrad Schnitzler und dem Multiinstrumentalisten und Klangpionier Klaus Schulze lebt Tangerine Dream aber als Studioprojekt weiter. Beim Herumexperimentieren entstehen allerlei ausgefallene Klänge, die 1970 ihren Weg auf die Langspielplatte Electronic Meditation finden, das über das Avantgarde-Label Ohr erscheint. Ein Track darauf heißt Journey through a burning Brain und so manch saturierter Pop-Hörer würde sich beim Hören der TD-Collage auch heute noch genau so fühlen.
Während Schulze sich Ash Ra Tempel anschließt und Schnitzler eine Solokarriere startet, holt sich Froese im Herbst 1970 neue Mitstreiter ins Boot. Christopher Franke setzt sich hinter die Schießbude (sprich Schlagzeug), und als Keyboarder engagiert er Steve Schroyder, der mit synthetischen Klängen experimentiert und nicht unerheblichen Anteil an der Elektronisierung von TD hat.
Der erste Aufsehen erregende Auftritt der drei findet im Oktober 1970 statt. Dabei verwenden sie insgesamt zwölf Flippper-Automaten, sowie Gitarre, Cello und Schlagzeug. Die Show läuft live im deutschen Fernsehen und verursacht einen Proteststurm der Zuschauer, die mit derartigen Sachen wenig anfangen können.
Im Jahr darauf entsteht unter Mithilfe der Gastmusiker Roland Paulyck (Keyboard) und Udo Dennebourg das Studio-Album Alpha Centauri, das Tangerine Dream einen Popularitätsschub verleiht. Im Jahrespoll des damals hippsten Musikmagazins Sound wählen deren Leser das Album zum besten des Jahres und auch aus Frankreich, den USA und Japan dringen wohlwollende Stimmen herüber.
Schroyder muss aufgrund immer eklatanter werdender Drogenproblemen ausscheiden. Seinen Platz nimmt Peter Baumann ein. Jener zeichnet erheblich dafür verantwortlich, daß die Band fast alle Instrumente verscherbelt und sich stattdessen einen für die damalige Zeit ultramodernen, spndhaftteuren Synthesizer kauft.
In dieser Besetzung schaffen Tangerine Dream bis 1977 wichtige und hervorragende Alben. Zeit und Atem - quadrophonisch aufgenommen - lehnen sich zwar noch an die Collagen von Alpha Centauri an, spätestens mit dem 1973er Werk Phaedra läuten Tangerine Dream jedoch die Wende hin zu immer elektronischer und rhythmischer werdenden Sounds ein.
Radio-Legende John Peel dudelt als ausgesprochener Fan der Gruppe ihre Songs in seinem Radioprogramm rauf und runter, bis schließlich ein gewisser Richard Branson Wind davon bekommt und das Trio für sein neugegründetes Label Virgin unter Vertrag nimmt. Lohn der Arbeit ist der Einstieg des Albums in die Top 20 der britischen Albumcharts, und das mit Musik, die unkommerzieller kaum sein könnte.
Parallel an die sich anschließenden internationalen Konzertaktivitäten veröffentlicht Froese sein erstes Solo-Album Aqua. Das zweite Standbein, das sich die TD-Musiker im Laufe der Zeit aufbauen, die Komposition von Soundtracks, geht auf ein Engagement beim Theaterstück Ödipus Tyrannus zurück, zu dem Keith Mitchell sie einlädt. Das Album Ricochet nimmt Ende 1975 alle musikalischen Stränge auf und verknüpft die Puzzleteile zum ultimativen TD-Kosmos.
Nach Baumanns Ausstieg 1978 ersetzt ihn erst Steve Joliffe, danach Johannes Schmoelling. Mit ersterem nehmen TD Cyclone auf. Zum ersten Mal seit 1970 sind darauf ein normales Schlagzeug und Gitarren zu hören. Noch krasser: Neuling Joliffe singt sogar. Das spaltet die Fangemeinde. Auch wenn mit Madrigal Meridian ein starkes Instrumental vertreten ist, zeigen sich viele Hörer verwirrt.
Steves Gastspiel ist damit auch schon wieder beendet. Mit dem studierten Musiker Johannes Schmoelling spielen die neuen TD erst das hervorragende Force Majeure ein und geben ihr erstes Konzert in dieser Besetzung 1980 hinter dem eisernen Vorhang im Palast der Republik in Ostberlin, übrigens der erste Auftritt einer West-Band im Ostblock.
Mit dem Soundtrack zum Friedkin-Film Sorcerer beginnt die umfangreiche Soundtrack-Tätigkeit von TD. In den 80ern komponieren sie Musik für mehr als 30 Filme. Erstaunlich dabei, daß sie trotzdem Zeit finden, Studio-Alben aufzunehmen. Highlights aus jener Dekade sind Hyperborea und das Konzeptalbum Le Parc.
1986 verlässt Schmoelling Tangerine Dream, um sich mehr auf seine eigenen Soundtrack-Kompositionen zu konzentrieren. Froese präsentiert mit dem erst 21 Jahre alten österreichischen Funk- und Jazz-Pianisten Paul Haslinger den Nachfolger und treibt so einen Generationenwechsel im Bandrahmen voran. 1987 schreitet dieser Prozess weiter. Das langjährige Bandmitglied Christoph Franke steigt im August ebenfalls aus. Für kurze Zeit engagiert Froese Ralph Wadephul, der aber nach Differenzen wieder seine Sachen packen muss. Als letzte außerfamiliäre Verstärkung komplettiert die Saxophonistin Linda Spa das Line Up. Bei Lily On The Beach stellt Edgar 1989 seinen Sohnemann Jerome als neues Mitglied vor. Nach dem Abschied von Linda werkeln Vater und Sohn fortan alleine am Sound der Band.
In den 90ern starten Tangerine Dream als Duo wieder durch und bringen einige qualitativ hochstehende Alben an den Start, darunter Turn Of The Tides. Mit echten Instrumenten wie Schlagzeug und Gitarre klingen sie Rock-beeinflusster als je zuvor. Eine Vielzahl von Stilen und Rhythmen vereinen sie und erwecken die Hoffnung, daß die Elektronik-Pioniere noch lange nicht am Ende sind.
1995 startet die Dream Mixes-Reihe, in der sie alte Nummern mit aktuellen Beats aufpäppeln und einige Neukompositionen darunter streuen. So kreieren sie ihre eigene Definition von Techno, der sowohl bei Neueinsteigern wie auch unter altgedienten Fans Anklang findet.
Mit dem Einstieg Thorsten Quaeschnings beginnen ab 2004 die prodiktiven Eastgate Years. Das Ringen um Bedeutung paart sich bei Edgar Froese oft mit der Vorliebe für ansprechende Konzeptalben. Eines der ersten beachtlichen Werke ist das 2005er Album Dalinetopia. Angelegt als Hommage an Dali, veröffentlicht Froese es zwar unter eigenem Namen als Soloplatte. Dennoch handelt es sich im Grunde um ein TD-Album, bei dem besonders die Zuarbeit Quaeschnings sich hörbar auszahlt.
Die Vorliebe des Tilsiters für die japanische Kultur bedeutet dabei für TD Fluch und Segen gleichermaßen. Ab 2007 beginnt der Soundmagier Froese einen fünfteiligen CD-Zyklus namens Five Atomic Seasons. Hierin zeichnet er Stimmungsbilder der Städte Hiroshima und Nagasaki nach dem Atomschlag 1945 anhand der semi-fiktiven Biographie eines dort lebenden Bürgers. Froese bleibt auch hier seinem alten Wahlspruch treu: Was ich auf dem Kamm blasen kann, das kann ich auch in einer Symphonie ausdrücken.
Eine weitere herausragende Veröffentlichung dieser Phase markiert das 2008 erscheinende Album Views From A Red Train. Froese packt die Gitarre aus und klingt so rockig wie seit langer Zeit nicht mehr.
2013 zieht sich Froese nach einem Sturz schwerste Kopfverletzungen zu, die ihn zeitweise sogar am Sprechen hindern. Anfang 2014 stirbt er völlig überraschend an den Folgen einer Lungenembolie.
Doch der Tod bedeutet nicht das Ende der Band. Für ein neues Album hinterließ Froese etliche Skizzen, Ideen und Tracks. Die letzte Besetzung, zu der neben Quaeschning auch Ulrich Schnauss und die Violinistin und Cellistin Hoshiko Yamane gehören, fügt diese zum allerletzten TD-Album Quantum Gate zusammen. Die höchst gelungene Platte setzt einer großen Karriere den würdigen Schlusspunkt.
Tangerine Dream ist seit meinem ersten Urlaub ohne die Eltern im Jahre 1978 Favorit in meiner Sammlung. Damals hatte mein Freund Jörg Schlichtkrull und ich die Musik vom Album Sorcerer für unseren Super 8-Film ausgewählt. Ein Meisterstück.


Hawkwind
Am bekanntesten dürften Hawkwind sein, weil sie als letztes Trampolin für Ian Fraser aka Lemmy Kilmister dienten. Als sie den Bassisten 1975 rauswerfen, schnappt er sich den Titel des letzten Songs, den er für sie geschrieben hat, und gründet Motörhead. Ein Vorgang, der Tradition hat, denn wahrscheinlich hatten Hawkwind mehr Mitglieder als Lemmy Jack Daniel's-Flaschen geleert hat. Dennoch können sie auf eine bewegte Geschichte zurück blicken, die fünf Jahrzehnte umspannt.
1969 gründet Dave Brock (Gitarre, Synthetizer) mit Nik Turner (Saxophon), Michael Dik Mik Davies (Elektronisches) und weiteren drei Kumpels eine noch namenlose Band, die ohne Plan an einem Talentwettbewerb teilnimmt. Im Publikum steht John Peel, der dem Veranstalter nahe legt, die Truppe im Auge zu behalten. Prompt bietet er ihr einen Plattenvertrag an.
Den Namen verdankt die Band ihrem Saxophonisten Turner, der sich ständig räuspert (hawking) und viel furzt (wind). Entsprechend fällt der Erfolg ihres selbstbetiteltes Debüts (1970) aus. Ihre Mischung aus Rock und psychedelischen Atmosphären (Codename: Space Rock) kommt auf Festivals nichtsdestotrotz gut an. Das zweite Album In Search of Space" (1971) schafft es sogar in die britischen Top 20.
Das Personalkarussell dreht sich bereits fleißig. Nach einigen Ausstiegen stößt der Underground-Journalist Robert Calvert hinzu, der den Posten am Mikrophon übernimmt. Mit dem Sci-Fi-Autor Michael Moorcock beginnt eine langjährige Zusammenarbeit. 1971 steigt auch Lemmy ein. Im Juni 1972 veröffentlichen sie das Single-Release Silver Machine mit dem sie innerhalb der britischen Singlecharts den beachtenswerten dritten Platz erreichen und erlangen nationale Bekanntheit.
Nur fünf Monate später erscheint der Meilenstein Doremi Fasol Latido und läutet die erfolgreichste Phase der Band ein, auch wenn Calvert und Dik Mik 1973 nach der erfolgreichen Space Ritual-Tour aussteigen. Während der Tour zum 1975er Album Warrior on the Edge of Time wird Lemmy an der kanadischen Grenze mit Amphetaminen erwischt und landet kurz im Knast, was ihm die Kündigung einbringt. Auch Turner verliert seinen Arbeitsplatz. Dafür steigt Calvert wieder ein und beschert Hawkwind mit Astounding Sounds, Amazing Music (1976) eines ihrer besten Alben.
Doch der Sänger hat schwere psychische Probleme, was 1978 dazu führt, daß der einzige verbliebene Gründer der Band Brock die Band auflöst und vorübergehend als Hawklord weiterführt. Als sie 1979 unter altem Namen wieder zusammen kommen, ist kurz Ginger Baker mit von der Partie. Trotz aller Wechsel headlinen Hawkwind 1981 das Glastonbury Festival und spielen auch bei Monsters Of Rock.
In den 80er und 90er Jahren folgen eifrig Alben, Auftritte und Mitgliederwechsel, wobei Brock die einzige Konstante bleibt. Es ergeben sich immer wieder Verbindungen mit den deutschen Kollegen von Amon Düül II, die sie Mitte der 80er Jahre aus Jux auf Plakaten in ihr Vorprogramm nehmen. Auf der Bühne stehen sie dann doch nicht zusammen. 1988 nimmt Calvert mit Düül-Mitgliedern das Album Die Lösung auf, das auch sein letztes ist: Bei den Sessions stirbt er an einem Herzinfarkt...
2000 kommt es unter dem Namen Hawkestra zu einer Reunion von etwa 20 ehemaligen Mitgliedern und verschiedenen Gästen, die zur Veröffentlichung von EpocheClipse – 30 Year Anthology in der Londoner Brixton Academy gemeinsam auftreten. Bezeichnenderweise bricht danach ein langjähriger Streit um die Verteilung der Tantiemen aus, der sowohl das alte Material als auch die Aufnahme des Gigs betrifft. Der Mitschnitt kommt nie auf den Markt.
In den folgenden Jahren existieren zwei bitter verfeindete Bands gleichzeitig: Hawkwind mit Dave Brock und xhawkwind.com mit Furzer Nik Turner, die sich nach einem verlorenen Rechtsstreit in Space Ritual umbenennen. Beide zählen ehemalige Hawkwind-Mitglieder in ihren Reihen, nehmen Platten auf und gehen auf Tour.
Die Hauptbesetzung um Dave Brock bleibt an allen Fronten fleißig und ruft in Devon u.a. die hauseigenen Festivals Hawkeaster und Hawkfest ins Leben. Mit letzterem zelebrieren Hawkwind 2010 ihr 40jähriges Bandjubiläum. 2007 verlässt Langzeit-Bassist Alan Davey die Band erneut und macht den Platz frei für Jonathan Darbyshire aka Mr. Dibs, der bis 2018 als Basser, Gitarrist und an den Electronics für die Band tätig ist.
Nach dem Release der beiden Studioalben Onward und Stellar Variations (als Hawkwind Light Orchestra) in wechselnden Line-Ups pendelt man sich im weiteren Verlauf des neuen Jahrtausends auf eine Doppelbesetzung am Bass ein. Mit Haz Wheaton und Niall Hone (unter anderem Crippled Black Phoenix) an den Tieftönern erscheint 2016 ein neues Album unter dem Namen The Machine Stops. Auf dem 2017er Nachfolger Into The Woods ist Hone, dann schon wieder nicht mehr mit dabei. Im Mai 2018 verlässt auch Haz Wheaton die Space Rocker in Richtung Electric Wizard. Wie es sich für ein ordentliches Karussell gehört, steigt Hone wieder ein.
Im Herbst 2018 erscheint Road To Utopia. Auf diesem Album befinden sich orchestrale Neueinspielungen älterer Stücke aus den 70ern. Trotz eines Gastbeitrages von Mr. Slowhand Eric Clapton erntet das Album deutlich zurückhaltende Kritiken. Zum 50jährigen Jubiläum veröffentlichen die Hawks ihr 32. Studioalbum All Aboard The Skylark, auf dem sie sich wieder verstärkt ihrer Wurzeln besinnen.
Die Motivation hinter dieser Band? "Wir begannen, um Freaks (Tripper) zum Ausrasten zu bringen. Jetzt versuchen wir, ihren Verstand und ihren Geist auf freundliche Art vollständig durch audiovisuelle Mittel und ohne Acid zum Schweben zu bringen. Wir verwenden dazu einen Komplex aus elektronischen Geräten, Lichtern und sonstigen umgebenden Erfahrungen", erklären sie ihren spacigen Ansatz zementierend. Einmal Weltraum, immer Weltraum. Space Music rocks!
Zu Hawkwind gibt es ebenfalls ein Schlüssel-Erlebnis, das allerdings älter ist als das mit Tangerine Dream - eine Klassenfahrt auf die Ostfriesische Insel Borkum. Die Anreise geschah mit der Eisenbahn. Darin hatte einer der Schüler ein Radio, in dem der internationale Hit Silver Machine lief. Später hatte ich Gelegenheit Hawkwind live im Aladin (Bremen) und in der Markthalle (Hamburg) zu erleben.


Software
Software ist ein intermediales Kunstprojekt, das Musik mit Bildern und Poesie verknüpft. Die Vision für Software (die Sprache von morgen) basiert auf dem Science Fiction-Roman Syn-Code-7 und dem Langzeit-Projekt ComputerKultur des Künstlers Michael Weisser. In diesem Roman über ein biotechnologisch geprägtes Utopia sind visionäre Kuppelprojektionen beschrieben, die elektronische Musik mit abstrakten Bildern und einer neuen Art von High-Tech-Poesie zu einem Gesamtkunstwerk verbinden.
Musikalisch umgesetzt wurde die Idee durch das Duo Peter Mergener (Jahrgang 1951) und Michael Weisser (Jahrgang 1948), das unter Mergener&Weisser 1982 begann, ausschließlich Elektronische Musik zu komponieren und aufzuführen. 1983–85 entstanden drei Musik-Alben, die als LPs auf dem Label IC – Innovative Communication erschienen.
Mit dem Aufkommen des digitalen Tonträgers CD ging das Duo Mergener&Weisser 1984 in der Formation Software auf und startete mit der LP/CD Chip Mediation.
Alle Alben der Formation erschienen unter dem Label IC/Innovative Communication, das 1978 vom Elektro-Musiker Klaus Schulze gegründet wurde und auf dem zahlreiche weitere Musiker, darunter auch ab 1980 die NDW-Gruppe Ideal, vertreten waren.
In den Jahren 1990 bis 1992 produzierte Weisser vier Alben unter dem Namen Software mit unterschiedlicher Besetzung: Fragrance mit Klaus Schulze (Jahrgang 1947) und Georg Stettner (Jahrgang 1970) und Modesty-Blaze I und II sowie Cave mit Billy Byte (alias Stephan Töteberg).
Im Jahr 1999 wurde das Software-Projekt beendet. Peter Mergener komponiert und spielt weiterhin elektronische Musik, während Michael Weisser als Künstler mit neuen, digitalen Medien arbeitet, in die Software-Kompositionen über QR-Codes einbezogen werden.
Die Musikformation Software setzte sich konzeptionell mit dem aufkommenden Thema Computerkultur auseinander. Software-Cover und das Artwork aller Tonträger (LP, MC, CD) zeigen Grafiken von Computerkünstlern wie MAPART (Heinz-Otto Peitgen), Herbert W. Franke, Jürgen Brickmann, Able Image Research, Yoichiro Kawaguchi, Nelson L. Max, David Sherwin, Andy Kopra, Mental Images.
Mit diesem Konzept präsentierte sich Software im Schwerpunkt auf Kunstausstellungen wie beim IBM-Forschungsprojekt Gesang der Electronen (1985), artware (zusammen mit Klaus Geldmacher) 1987, Digitale Kunst (Rathaus Bayreuth) 1988 und mit den beiden Projektionen im Planetarium Bochum (1988) und im Allsky des Planetariums in Stuttgart (1989).
In der Phantastischen Bibliothek des Suhrkamp-Verlags erschien mit dem Science-Fiction-Roman Dea-Alba (Herbert W. Franke und Michael Weisser) als verlagserster Medien-Hybrid ein Taschenbuch mit Musikkassette (Computermusik von Software (Mergener&Weisser)).
Auf Software wurde ich durch meinen Bruder aufmerksam gemacht. Er, der ein großer Fan von Jean-Miochel Jarre ist, hatte sich eine erste CD von ihnen bei Saturn angehört und war sofort von ihrer Musik begeistert. Fortan versuchte ich, alle Platten von Software zu bekommen. Großes Glück hatte ich dann, als ich die Picture-LPs ergattern konnte.


Eloy
Orgelorgien, pumpender Bass, ewig lange Lieder und Fantasy- bzw. Science-Fiction-Texte. Handelt es sich um King Crimson? Oder Emerson, Lake and Palmer? Nein, so etwas gibt es auch in Deutschland und trägt den Namen Eloy.
Das ehemalige Boygroup-Mitglied Eloy de Jong darf nicht mehr als Eloy auftreten. Der Name gehört einer Progressive Rock-Band aus Deutschland. Die Bezeichnung geht aus H.G. Wells Time Machine hervor und steht für eine menschliche Rasse, die in 800.000 Jahren lebt und von der in einer Zeitmaschine reisenden Hauptfigur entdeckt wird. "Bei unserer Gründung war es für eine deutsche Band sehr schwierig, mit Eigenkompositionen einen Plattenvertrag zu bekommen. Wir standen vor einer unbekannten Zukunft, ein bisschen wie die Rasse in Wells Geschichte. Daher die Namensgebung", steht dazu auf der Homepage der Band.
1969 gegründet, haben Eloy eine lange Liste an veröffentlichten Alben und verschlissenen Mitgliedern hinter sich. Angelpunkt der Aktivität ist der Hannoveraner Frank Bornemann, der als Gründer der Band zunächst Gitarre spielt, nach und nach aber auch Gesang, Songwriting, Führung und Produktion übernimmt.
Die erste Phase dauert bis 1975. Es entstehen vier Alben, die Gruppe erhält einen Vertrag bei EMI. Bornemann produziert bei den Aufnahmen zu Floating nebenbei auch Fly to the Rainbow von den Stadtkollegen Scorpions. Die letzte Veröffentlichung Power and the Passion verkauft sich 30.000 mal, bedeutet aber auch gleichzeitig das vorläufige Ende.
1976 formieren Eloy sich neu und beginnen ihre erfolgreichste Phase. Bis 1979 entstehen weitere vier Alben; das letzte davon, Silent Cries And Mighty Echoes ist Eloys meistverkauftes Album. Anschließend erfolgt ein erneuter Umbruch, mit Planets und Time To Turn erscheint eine zweiteilige Science Fiction-Geschichte. Metromania besiegelt mal wieder das Ende der Gruppe, die sich mit einer erfolgreichen England-Tournee verabschiedet.
Bornemann widmet sich erstmals der Produktion. Schon Ende der 70er Jahre gründet er das Horus Sound Studio in Hannover und gilt zwanzig Jahre später als Entdecker der Guano Apes. Seiner Dienste bedienen sich neben zahlreicher Hardrockbands aber auch die Donots und Reamonn.
Eloy läuft als Projekt nebenbei weiter. Bei Ra und Destination schrumpft die Band zu einem Duo zusammen, wobei Drumcomputer und andere elektronische Hilfsmittel die fehlenden Musiker ersetzen. Ein großes Hallihallo gibt es 1993, als viele der ehemaligen Mitglieder zusammen kommen, um alte Lieder für die Best-Ofs Chronicles I und Chronicles II aufzunehmen. Wieder zur Gruppe gewachsen, veröffentlichen sie zum 25. Jubiläum The Tides Return Forever und geben eine Reihe von Konzerten in Deutschland.
Nach Ocean 2 gelten die Anstrengungen einer Neuveröffentlichung alter, digital neugemischter Alben, die 1999 beginnt. 2003 erscheint mit Timeless Passages eine Best-Of mit neugemischten Liedern aus dem Zeitraum 1975 bis 1998. Erst zum 40jährigen Jubiläum kommt Ende 2009 wieder neues Material mit dem Konzeptalbum Visionary um die Ecke.
Nach der Studioveröffentlichung nehmen Eloy wieder verstärkt Live-Aktivitäten auf. Es gibt eine Tournee und umjubelte Szene-Auftritte, etwa beim Night-Of-The-Prog-Festival auf der Loreley. Mit Live Impressions (2013) und der Reincarnation on Stage (2014) veröffentlichen die ersten Livedokumente seit der seinerzeit gefeierten Live von 1978.
2017 nimmt Frank Bornemann das stets verschobene Projekt einer Rock-Oper auf. The Vision, the Sword and the Pyre (Part 1) setzt sich mit dem Hundertjährigen Krieg und Jeanne d'Arc auseinander. Mit etlichen Gästen (z.B. Isgaard und einem Kinderchor) veröffentlicht die Band ihre mit Abstand aufwändigste Produktion. Ein zweiter Teil des als Zyklus angelegten Projekts ist geplant.
Pilot of Paradise war einer der Titel von Eloy, die sich bei mir sofort ins Hirn eingebrannt haben. Aber auch vorher schon war Eloy eine feste Konstante in meiner Plattensammlung.


Yello
1977 ist das Datum, das die Geburtsstunde der Elektroniker von Yello markiert. Yello gelten mit einigen anderen Vertretern des Genres zu den Formationen, die elektronische Musik in der Popmusik fest verankerten.
Wie das Leben so spielt, führen die Wege zweier Personen zur selben Zeit an den selben Ort. Boris Blank und Carlos Peron treffen sich in einem Testlabor für Autos. Beide sind sie mit Geräten bewaffnet, um Motorgeräusche aufzunehmen. Durch dieses Treffen angespornt, tun sich die zwei zusammen, experimentieren mit Rekordern herum und fügen aus den aufgenommenen Geräuschen Songs zusammen.
Weil die beiden der Ansicht sind, daß ihre Musik auch stimmlich umgesetzt werden soll, suchen sie sich einen Vokalisten. Fündig werden sie beim Profizocker, Maler und Aktionskünstler Dieter Meier, der damals noch in einer Band namens The Assholes musiziert. Der Vorschlag, es mit dem Mann mit der tiefen und markanten Stimme zu probieren, kommt von einem Besitzer eines Zürcher Import-Plattenladens, der Meier vorschlägt.
Jetzt muss nur noch ein geeigneter Bandname her, dann kann es los gehen. Meier kam mit dem Wortspiel Yello rüber, das sich aus A yelled Hello zusammensetzt. 1979 veröffentlichen sie ihre erste Maxi auf dem Schweizer Underground Label Periphery Perfume. 1980 führt sie ihr Weg in die USA, wo sie geradezu hofiert werden. In den Staaten feiert man exzessiv die Discowelle ab, Yello liefern dazu den Underground-Soundtrack.
Sie ziehen einen Plattenvertrag an Land und schon der zweite Release Bostich avanciert zum Hit in den Clubs. Der Witz an der Geschichte: In den USA ist man der Meinung, es mit schwarzen Musikern zu tun zu haben. Die Menge staunt nicht schlecht, als zwei Schweizer Weißbrote unter dem Namen auftreten.
Yello ist aber noch nie ein reines Musikprojekt gewesen. Schon zu Anfangszeiten drehen sie ihre Videos selbst und sind auch außerhalb des Bandkontextes künstlerisch aktiv.
Mit der Zeit entwickelt sich die Band vom Insidertipp weg, hin zur Begleitmusik für alle Hipsters dieser Welt. Schräg, manches Mal komisch anmutend und immer unberechenbar, so präsentieren sich Yello der Öffentlichkeit. Nach dem dritten Album You gotta say yes to another Excess verlässt Peron Blank und Meier, um sich einer Solokarriere zu widmen, was keinerlei negative Auswirkungen auf den kommerziellen Erfolg hat, im Gegenteil.
So richtig ab geht die Post erst nach Perons Ausstieg mit dem Album Stella (1985) und dem Track Oh Yeah, der gefühlt in jedem dritten Hollywood-Streifen auftaucht. Als Begleitung zu Werbespots, als Titelmelodie für Musiksendungen (hier vor allem The Race), Yello-Songs finden immer mehr den Weg in den Mainstream.
Ihre Karriere als Musiker verfolgen die Schweizer überaus unangestrengt. Nach den ersten Megahits haben sie auch kommerziell nicht den Druck, sich an Trends anpassen zu müssen. Zwar variieren sie ihren Sound immer wieder, aber unverkennbar steckt hinter allen Songs die klangmalerische Handschrift Boris Blanks. Mit den Jahren verringert sich zwar die Schlagzahl, in der Yello Alben veröffentlichen, aber auf ihre treue Fanschar können sich die beiden stets verlassen.
Die technoidere Seite der beiden weicht in den 200ern einem softeren Touch. So integrieren sie vermehrt jazzige Elemente in ihre Songs, wobei die tanzbaren Nummern nicht fehlen dürfen. Touch Yello wartet gar mit dem deutschen Star-Trompeter Till Brönner auf. Ganze sieben Jahre dauert es dann wiederum, ehe mit Toy ein weiteres Studio-Werk zu bewundern ist. Dazwischen schieben Blank und Meier mit Yello By Yello - The Anthology eine umfangreiche Werkschau, ehe sie 2014 den Echo für ihr Lebenswerk einheimsen.
Im selben Jahr erscheint zudem Dieter Meiers erstes Album unter eigenem Namen: Out of Chaos. Produziert von u.a. NACKT (ehem. Warren Suicide) und Technorocker TRaumschmiere zeugt es von großem Schaffensdrang. Mit dem Album geht er sogar auf Tour, was wohl einen nachhaltigen Eindruck auf Meier gemacht haben muss. Denn 2016 platzt die Bombe: Yello geben zum ersten Mal in ihrer Bandgeschichte Live-Konzerte. An vier aufeinanderfolgenden Tagen geben sie mit vier Konzerten zwischen dem 26. und 30. Oktober 2016 im Berliner Kraftwerk ihr Live-Debüt. Das Happening halten sie auch mit der Kamera fest. Schlicht Live in Berlin betitelt findet das Konzert im November 2017 auch seinen Weg in die Wohnzimmer. Nach drei Jahren Pause kehrt das Duo im August 2020 mit Point auch wieder im Studio-Format auf die Bildfläche zurück.
Das Duo versucht stets, seine Eigenständigkeit zu bewahren. Die kongenialen zwei ergänzen sich dabei hervorragend. Hier Boris Blank, der seinem Counterpart Meier die Steilvorlagen mittels Klangbildern auf dem Silbertablett serviert, dort Meier, der mit seinem rhythmischen und sprachlichen Geschick die Ideen seines Partners veredelt.
Neben den musikalischen Aktivitäten ist es vor allem Dieter Meier, der abseits der Band andere Betätigungsfelder sucht. Neben vereinzelten Spoken Word-Performances und Versuchen als Schriftsteller (Hermes Baby) macht er sich auch als Öko-Bauer, Rinder-Züchter Winzer und Restaurant-Betreiber einen Namen. Die Bioprodukte, die er in Argentinien herstellen lässt, tischt er seinen Gästen im Zürcher Restaurant Bärengasse auf. Wie praktisch!
Als Yello begann, unzählige Platten mit Mixen auf den Markt zu werfen, beschloss ich, meine Plattensammlung mit Yello zu erweitern. Highlight darin ist das Triple Promo-Album On Track in gelbem Vinyl, limitierte Ausgabe 2.000 Stück.


Lieutenant Pigeon
Lieutenant Pigeon war eine britische Popgruppe aus Coventry, die vor allem in den frühen 1970er Jahren durch ihren Nummer-eins-Hit Mouldy Old Dough kurzen Ruhm genoss.
Rob Woodward (Keyboard) und Nigel Fletcher (Schlagzeug) waren Schulfreunde und hatten schon in den frühen 1960er Jahren zusammen Musik gemacht. Als sie sich 1968 wieder trafen, beschlossen sie, gemeinsam ein Aufnahmestudio für Demobänder einzurichten. Robs Mutter Hilda, ausgebildete Pianistin und Klavierlehrerin, stellte dazu einen Raum in ihrer Doppelhaushälfte in Coventry zur Verfügung. Ein paar Freunde kamen dazu und die Band Stavely Makepeace entstand.
1969 veröffentlichte die Gruppe ihre Debütsingle I Wanna Love You Like a Mad Dog beim Label Pyramid Records. Das Line-up zu dieser Zeit: Woodward, Fletcher sowie Don Ker (Gitarre) und Pete Fisher (E-Bass). Das Lied wurde im Radio gespielt, jedoch kein Hit, aber bekannt dafür, die kürzeste B-Seite zu haben, die es bis dato gab, nämlich das nur 32 Sekunden lange Werk Greasy Haired Woman.
1970 kam Gitarrist Steve Tayton zur Band, der auch Holzblasinstrumente spielte. Bassist Steve Johnson ersetzte Pete Fisher. Die fünf setzten die musikalischen Experimente mit dem Demoaufnahmestudio in Hildas Haus fort. Im Frühjahr veröffentlichten sie die Single Edna bei Concord Records - wieder kein offizieller Charthit; aber Edna brachte Staveley Makepeace erstmals ins Fernsehen (zu Top of the Pops) und erreichte in der Hitparade des Melody Maker Platz 46. Zwei weitere Singles bei Concord folgten, die wenig Spuren hinterließen.
Eine der B-Seiten war ein Instrumentalstück. Woodward und Fletcher kamen auf die Idee, weitere einzuspielen. Dies geschah mit zwei Klavieren, Bass und Schlagzeug. Doch diese Instrumentalstücke sollten nicht unter dem Bandnamen erscheinen - das Pseudonym Lieutenant Pigeon wurde erfunden. Die zweite Klavierspielerin dieser Band war Robs Mutter Hilda.
Woodward/Fletcher wandten sich mit den Aufnahmen an Decca Records. Dort gefiel die Idee und die Plattenfirma wählte Mouldy Old Dough als erste Singleveröffentlichung. Der Titel (zu deutsch: Gammliger alter Teig) war völlig ohne Bedeutung, nur eine akustische Assoziation an die vo-dee-o-do-Gesangsharmonien von Jazznummern der 1920er und 1930er Jahre. (Dough kann allerdings auch für Knete im Sinne von Geld stehen - so könnte der Titel auch auf die damals aktuelle Umstellung der britischen Pfund-Währung auf das Dezimalsystem gemünzt gewesen sein.) Im Frühjahr 1972 kam die Single auf den Markt und fand zunächst keinen Anklang. Die Aktionen der Hauptband Staveley Makepeace liefen parallel weiter, aber auch deren neue Single war wieder kein Erfolg.
Doch seit dem Frühjahr 1972 hatte ein belgischer Radiosender Mouldy Old Dough als Erkennungsmelodie benutzt. Tausende wollten diese Musik, die Single kam in die Läden und kletterte im Sommer in die Top Ten der Hitparade. Die Single wurde nun auch in Großbritannien neu herausgebracht. Im September war sie in den Top 20 und am 10. Oktober 1972 erklomm sie den Chartgipfel, auf dem sie vier Wochen blieb.
Auch in Deutschland, Dänemark, der Schweiz, den Niederlanden, Spanien, Japan, Australien, Kanada, Hongkong und noch einigen Ländern mehr kam Lieutenant Pigeon in die Charts. Insgesamt wurden mehr als zwei Millionen Exemplare verkauft; in Großbritannien war Mouldy Old Dough die zweitbestverkaufte Single des Jahres 1972 nach Amazing Grace von den Royal Scots Dragoon Guards. Rob Woodward und Nigel Fletcher erhielten für das von ihnen geschriebene Stück den Ivor Novello Award für das Songwriting.
Die Band wollte die mittlerweile fast 60 Jahre alte Hilda keinem Tourstress aussetzen, sodaß Liveauftritte eher wohldosiert blieben. Die Nachfolgesingle, Desperate Dan, erreichte dennoch Platz 17 der britischen Charts. Doch damit war Schluss; weitere Aufnahmen, wie eine bemerkenswerte Interpretation von I’ll Take You Home Again, Kathleen, die Nummer 2 in Australien wurde, schafften es in der Heimat nicht mehr in die Hitparade. Allerdings hatte die Band vor allem in den Beneluxstaaten und Australien auch in den Jahren darauf treue Fans.
1978 wurde die letzte Originalsingle Bye Bye Blackbird veröffentlicht und Lieutenant Pigeon gab im September 1978 in Luxemburg das letzte Konzert. Auch Stavely Makepeace veröffentlichte bis 1983 immer wieder Schallplatten, ohne weitere Erfolge zu erzielen. Fletcher und Rob Woodward widmeten sich danach Studioproduktionen für den kommerziellen Hörfunk. Hilda Woodward starb am 22. Februar 1999 im Alter von 85 Jahren.
Steve Johnson erweckte den Namen Lieutenant Pigeon 1989 mit neuen Musikern zu neuem Leben. Obwohl Johnson die Band dann wieder verließ, tourte weiter eine Gruppe dieses Namens (ohne eines der Originalmitglieder) durch alle Welt, um die alten Songs zum Besten zu geben. 2001 schloss sich Woodward dieser Band wieder an. Er tourt auch 2006 noch mit Chris Allen (ehemals The Animals, Denny Laine Band), Simon Van Downham (Ex-Mindbenders, Thin Lizzy) und Geoff Hammond (Ex-Easybeats, Denny Laine Band). Gelegentlich macht auch Pete Barton (Ex-Mindbenders) mal mit, 2006 Sänger der Animals.
Ich hörte damals oft den amerikanischen Soldatensender AFN - die Titelmelodie bevor der Sender on Air ging war Mouldy old Dough. Viele Jahre später fand ich per Zufall eine LP von Lieutenant Pigeon mit diesem Titel darauf auf einem Wühltisch bei Horten.


Randy Pie
Randy Pie war eine deutsche Musikgruppe, die eine Mischung aus Rock, Jazz und Funk spielten. Gegründet wurden sie 1972, zunächst als Randy Pie & Family, von Musikern, die unter anderem vorher bei den Petards (Wippich) und den Rattles (Tarrach) gespielt hatten.
Schlagzeuger war Reinhard Dicky Tarrach, Leadsänger und Gitarrist Bernd Wippich, (Petards), Bassist Manfred Thiers, und am Saxophon war Jochen Petersen, der auch Flöte und Gitarre spielte und sang. Werner Becker (siehe  Anthony Ventura) spielte Keyboard, ein weiterer Keyboarder war der Franzose Jean-Jacques Kravetz (Ex-Frumpy), der auch gelegentlich Saxophon spielte.
1973 brachte die Band ihr erstes Album heraus, Randy Pie. Eine England-Tournee verlief vergleichsweise erfolgreich, Schwierigkeiten gab es allerdings mit dem Namen, da randy auch geil oder scharf bedeutet, sodaß sie gelegentlich unter dem Namen Sandy Pie auftraten. 1975 kam ihr zweites Album Highway Driver auf den Markt, noch im gleichen Jahr folgte Kitsch. 1976 erschien England, England, dessen Titelsong recht erfolgreich als Single ausgekoppelt wurde. 1977 ging die Band mit dem neuen Sänger Peter French (Atomic Rooster und Cactus), nach Los Angeles, um dort unter der Regie von Produzent Spencer Poffer und mit Unterstützung des deutschen Gitarristen Frank Diez ihre nächste Platte Fast Forward aufzunehmen. Die Hoffnung auf internationalen Erfolg erfüllte sich allerdings nicht, und kurze Zeit später löste sich die Band auf.
Tarrach und Thiers gründeten im Anschluss zusammen mit Michael Cretu das Projekt Moti Special.
1986 gab es eine kurzzeitige Reunion: Die Band spielte, annähernd in Originalbesetzung (für Kravetz kam der Hamburger Keyboarder Claus-Robert Kruse), ihr sechstes Album Magic Ferry ein, das allerdings erfolglos blieb. Auch die ausgekoppelte gleichnamige Single blieb hinter den Erwartungen zurück. 2009 spielte Bernd Wippich mit Gastmusikern unter dem Namen Randy Pie Reloaded mehrere Konzerte, unter anderem in Hamburg.
Randy Pie's MegaSeller war ebenso wie Tangerine Dream bei einem Urlaub in Spanien dabei


Theo Vaness
Der niederländische Sänger Theo Vaness ist Insidern eher als Sänger der Pop-Band The Shoes bekannt. Mit dem Titel As long as it's love gelang ihm 1979 als Solokünstler eine Dancefloor-Hymne. Er brchte noch weitere Songs auf den Markt, konnte aber nie mehr an den Erfolg der ersten Single anknüpfen.
Ich habe Theo Vaness wegen seines typischen, stampfenden Disco-Sounds in der Sammlung. Niemand sonst außer ihm brachte die Disco-Musik besser rüber als er.


Jean-Michel Jarre
Jean-Michel Jarre (geboren am 24. August 1948 in Lyon), eigentlich Jean-Michel André Jarre, ist ein französischer Musiker, Komponist und Musikproduzent. Unter dem Einfluss von Pierre Schaeffer entstanden ab Anfang der 1970er Jahre Kompositionen für den Synthesizer, die als wegbereitend für die elektronische Musik gelten. Im Laufe seiner Karriere verkaufte Jarre weltweit etwa 80 Millionen Tonträger. Wiederholt visualisierte er seine Musik in von ihm konzipierten Mega-Konzerten.
Jean-Michel Jarre wurde 1948 in Lyon als Sohn von France Pejot und dem Komponisten Maurice Jarre - von ihm stammte die Titelmelodie zum Film Dr. Schiwago - geboren. Seine Eltern ließen sich scheiden, als er fünf Jahre alt war. . Jean-Michel lernte Klavier zu spielen, aber sein musikalisches Interesse wurde erst geweckt, als seine Mutter ihn zu seinem zehnten Geburtstag in den Pariser Jazz-Club Le Chat qui pêche mitnahm, wo ihm u. a. der Jazz-Trompeter Chet Baker ein Ständchen spielte.
In den 1960er Jahren gründete Jarre zwei Bands, Mystère IV und The Dustbins. Letztere spielte Stücke von The Shadows und The Spotnicks nach und war im Etienne-Perier-Film Des garçons et des filles zu sehen. Jarre spielte damals elektrische Gitarre. 1969 trat er der Groupe de Recherches Musicales bei, die sich unter der Leitung von Pierre Schaeffer mit der sogenannten Musique concrète befasste. Während des einen Jahres, das Jarre in der Groupe de Recherches Musicales verbrachte, nahm er seine erste Eigenkomposition namens Happiness Is a Sad Song auf.
1971 durfte er sein Elektronik-Ballett Aor in der Pariser Oper aufführen und war damit der jüngste Komponist, dessen Werk in diesen Hallen gespielt wurde. 1971 veröffentlichte Jarre außerdem über Francis Dreyfus’ Plattenlabel Disques Motors seine erste Single La Cage und 1972 die erste LP Deserted Palace. In den folgenden Jahren entstanden kleinere Kompositionen für Radio, Fernsehen und Werbung sowie die 1973 erschienene Filmmusik des Jean-Chapot-Films Die Löwin und ihr Jäger (Originaltitel: Les granges brûlées). Daneben schrieb und produzierte er Stücke und ganze Alben für die französischen Musiker Christophe, Françoise Hardy, Patrick Juvet und Gérard Lenorman.
Seinen großen Durchbruch hatte Jarre mit dem 1976 erschienenen Album Oxygène, das, ab 1977 über PolyGram weltweit vertrieben, zu einem überraschenden Erfolg geriet und bis 2003 in weltweit 12 Millionen Exemplaren vertrieben wurde.
1978 erschien Equinoxe, das Nachfolgealbum von Oxygène. Das konzeptionell ähnlich aufgebaute Album verkaufte sich 8 Millionen Mal. In der Folgezeit veröffentlichte Jarre weitere Oxygene-Alben und wurde nicht zuletzt Dank des Internets ein weltweit anerkannter Musiker. Zudem waren seine wenigen Live-Shows ein medialer Erfolg.
Jean-Michel Jarre sammle ich seit ich die LPs von meinem Bruder bekam.


Azul y Negro
Azul y Negro ist ein spanisches Techno Pop-Musik-Duo, das seine künstlerische Tätigkeit im Grunde genommen über zwei Perioden entwickelt hat: In den achtziger Jahren mit großer Beliebtheit mit dem Titel The Night die Nummer eins in den Charts, die mit einer Goldenen Schallplatte belohnt wurde und unzähligen Radio- und Fernsehstimmungen.
In seiner ersten Periode wurde Azul y Negro von Carlos García-Vaso und Joaquín Montoya, beide aus Cartagena, gegründet. Letzterer gab das Projekt 1993 auf, weshalb Carlos García-Vaso drei Alben mit seinem eigenen Namen komponierte und veröffentlichte, bevor er das Blue and Black-Projekt alleine wieder aufnahm. Damit begann diese zweite Phase, in der er sechs Alben veröffentlichte.
Azul y Negro ist der Vorläufer der spanischen elektronischen Musik und ein Pionier bei der Umsetzung zahlreicher technologischer und musikalischer Neuheiten. Die Musik basiert auf Synthesizern, E-Gitarren, Vocodern, Sequenzern und akustischen Instrumenten, vorzugsweise als tanzbare Version. Die Stimme wird nur als ein weiteres Instrument behandelt und manchmal mit dem Vocoder (Sprachsynthesizer) robotisiert.
Der Name des Duos ist rein anekdotisch und bezieht sich auf die Farben des Trikots des italienischen Fußballclubs Inter Mailand.
Als merkwürdige Tatsache war Azul y Negro die erste spanische Gruppe, die 1983 eine digitale Aufnahme machte, und sie waren Pioniere, die 1984 auch ein Album im CD-Format Suspense veröffentlichten. 200 Exemplare wurden veröffentlicht, als fast niemand in Spanien einen CD-Player hatte, nicht einmal Carlos García-Vaso selbst. Außerdem sind Azul y Negro die erste spanische Gruppe, die eine Musik-CD mit dem DTS 5.1.2-Surround-System aufgenommen haben. Die CD hieß ISS und wurde 2003 veröffentlicht Das gleiche System wurde erst zwei Jahre später von anderen Künstlern wie Jean Michel Jarre untersucht. Anlässlich der Veröffentlichung dieses Werks wurde am 1. März 2007 die erste von National Mint and Stamps hergestellte Briefmarke mit dem Cover eines Albums eines spanischen Künstlers veröffentlicht.
Azul y Negro war ebenfalls mit einem Spanien-Urlaub verknüpft.


Kebu
Sebastian Kebu Teir ist finnischer Keyboarder, Arrangeur, Komponist und Produzent elektronischer Musik. Teir begann seine Karriere 2001 in der finnischen Progressive Rockband Prime Mover als Keyboarder, Co-Songwriter, Background-Sänger und Produzent. Nachdem er 1999 als Gast-Keyboarder auf der ersten Single Mr. Zingelmann zu hören war, wurde er mit dem ersten offiziellen Album ein offizielles Mitglied der Band. Im Zeitraum bis 2007 produzierte er mit Prime Mover insgesamt drei Alben mit englischen und finnlandschwedischen Texten, der Muttersprache der Bandmitglieder, welche nur in kleinen Teilen Finnlands gesprochen wird.
Die Band spielte eine außergewöhnliche Mischung aus skandinavischem Folk, Krautrock und Progressive Rock und erhielt nach ihrem zweiten Album europaweit gute Kritiken. Ihre Musik wurde in Finnland, Deutschland und Chile im Radio gespielt und erlangte so erstmals größere Aufmerksamkeit.
Auf allen Alben arbeitete Teir bereits mit analogen Synthesizern aus den 70er und 80er Jahren, die später zu seinem Markenzeichen werden sollten. Außerdem sammelte er Erfahrungen im semi-professionellen Mixen und Produzieren der Alben. Schon zu dieser Zeit trug er den Namen KeBu als Spitznamen und produzierte die Alben unter anderem in seinem privaten KeBu Studio in Espoo.
2008 besaß Teir bereits eine fast dreistellige Anzahl an Synthesizern und gründete die Band Kouzin Bedlam gemeinsam mit seinen Cousins Christian und Stefan Nyman. 2009 erstellte die Band einen YouTube-Kanal und der Song Writing erschien unter seiner Mitwirkung auf dem Sampler Unleash The Power - The Finnish Heavy & Metal Compilation.
Teirs Solo-Musikprojekt als Kebu startete 2010 mit seinem YouTube-Kanal Kebu, der ihn im Laufe der Jahre international bekannt machte. Hier veröffentlichte er Synthesizer-Demotracks und kurze Zeit später auch Coverversionen bekannter Soundtracks, selbst komponierte Songs sowie Mitschnitte seiner Konzerte. Seine rein instrumentale Synthesizer-Musik wurde stark von Genregründern der elektronischen Musik wie Jean-Michel Jarre, Giorgio Moroder, Vangelis, Jan Hammer und Tangerine Dream inspiriert. Seine bekannten Coverversionen von Giorgio Moroders The Chase und einer schnelleren Version von Crockett's Theme aus Miami Vice erreichten bereits über 25 Millionen Aufrufe auf YouTube. Sein erstes Album To Jupiter and Back ist eine Hommage an all diese Künstler, mit deren Musik er aufgewachsen ist. Seit seinem zweiten Album Perplexagon mischt er auch Einflüsse moderner elektronischer Musik wie Trance in seine eigenen Stücke mit ein.
Seine Konzerte spielt er umringt von über zehn Analogsynthesizern ausschließlich live. Er nutzt vorwiegend Geräte der 1970er und 1980er Jahre. Diese werden teilweise durch externe Sequenzer angesteuert, sodaß alles live auf der Bühne generiert wird. Samples und Playback nutzt er nicht. Seine Regel Nummer 1: No Laptop on Stage!


Madis
Dieser Künstler ist relativ neu in meiner Musiksammlung. Seine Musik ist mir auf Youtube aufgefallen. Madis (eigentlich Amadeusz Malkowski) ist ein Elecronic Music DJ & Producer aus Krakau, Polen. Sein musikalisches Vorbild ist Jean-Michel Jarre was auch nicht zu überhören ist. Dennoch sezt Madis aber durchaus auch eigene musikalische Akzente. Bisher sind schon einige Alben erschienen.

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